Diese feine Balance zwischen Emotion und Verstand entwickelt für die Zuhörer jenen ergreifenden Effekt, der Konzerte in der Erinnerung verankert.
Eigentlich wollte und sollte das Trio Gaspard schon in der letzten Spielzeit nach Göppingen kommen, musste dann aber leider absagen. Jetzt starten wir einen neuen Versuch mit diesem herausragenden Klaviertrio, das seit seiner Gründung im Jahr 2010 etliche internationale Wettbewerbe und Preise gewonnen hat. Besonders gelobt wird das griechisch-britisch-deutsche Dreiergespann für die Frische seiner Interpretationen und Projekte.
Neben dem Erforschen des vorhandenen Repertoires arbeitet das Ensemble regelmäßig mit zeitgenössischen Komponist*innen. So hat es begleitend zu seiner gefeierten Gesamtaufnahme der 46 (!) Klaviertrios von Joseph Haydn kurze Gegenstücke in Auftrag gegeben. Eines davon, „Roh-Rau“ der Geigerin und Komponistin Patricia Kopatchinskaja, ist im Göppinger Konzert zu hören. Außerdem ein Trio von Haydn, eines von Beethoven – und das große f-Moll-Trio von Antonín Dvořák, das in seiner Ausdehnung und seinem Anspruch schon fast schon eine Sinfonie ist. Mehr als zwei Monate hat er im Frühling 1883 daran gearbeitet, um es im Sommer noch einmal gründlich umzuarbeiten, bevor er das Stück dem Verleger übergab Das Ergebnis ist ein kammermusikalisches Meisterwerk – innig und düster, expressiv und leidenschaftlich.
Konzerteinführung mit Ulrike Albrecht um 19:20 Uhr.
Joseph Haydn
(1732-1809)
Patricia Kopatchinskaja
(*1977)
Ludwig van Beethoven
(1770–1827)
Antonín Dvořák
(1841-1904)
CD-Tipp
Trio Gaspard
Chandos 2025