Das Quatuor Arod, benannt nach Legolas’ feurigem Pferd in J.R.R. Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe“ hat 2016 mit „kompromisslos wagemutiger Kühnheit“ (Süddeutsche Zeitung) den ARD-Musikwettbewerb in München für sich entschieden, nur drei Jahre nach seiner Gründung. Hilfreich war hier sicherlich die Förderstiftung Pro Quatuor in Paris, die es hoch talentierten Streichquartetten nicht nur ermöglicht, in Ruhe zu arbeiten, sondern auch Impulse von den besten Quartett-Coaches zu erhalten. Beim Quatuor Arod fiel diese Förderung auf fruchtbaren Boden – und so entwickelte sich aus den Newcomern in kürzester Zeit ein phänomenales Ensemble, das mächtig Staub aufwirbelt in den Kammermusiksälen der Welt – durch unkonventionelle, leidenschaftlich musizierte, das Publikum elektrisierende Interpretationen.
Ihr Debüt bei unseren Meisterkonzerten geben die vier jungen Franzosen pandemiebedingt fast zwei Jahre später als geplant mit Streichquartetten von Claude Debussy und Felix Mendelssohn Bartholdy, die den „klassischen“ Rahmen bilden für ein Stück, das der französische Geiger und Komponist Benjamin Attahir 2017 für das Quatuor Arod geschrieben hat: „Al’Asr“ ist der Name für das Nachmittagsgebet im Islam, und Attahir fängt darin musikalisch die Stimmung ein, die zu dieser Zeit des Tages herrscht: „grelles Licht, brütende Hitze, die Beugung der Luft, wenn sie den Boden berührt“, so der Komponist zu seinem Werk, das sich in seiner Stilistik frei an der Musik des Nahen Ostens orientiert.
Konzerteinführung mit Volker Rendler-Bernhardt um 19.20 Uhr
Claude Debussy
(1862-1918)
Felix Mendelssohn Bartholdy
(1809-1847)
CD-Tipp
Streichquartette Nr. 4 & 12, Quatuor Arod
Erato 2020