Kulturkreis startet in die neue Saison der Meisterkonzerte
Der Kulturkreis Göppingen eröffnet am Freitag die neue Saison. Und wieder können sich Klassik-Interessierte auf zehn hochkarätige Meisterkonzerte mit internationalen Spitzenmusikern freuen. Mit einem Kommentar von Helge Thiele.
Mit seinen Meisterkonzerten hat der Kulturkreis eine Konzertreihe etabliert, die den Vergleich mit den großen Musikmetropolen nicht zu scheuen braucht, so teilt der Kulturkreis mit. Klingende Namen von Weltstars lassen aufhorchen, so etwa der Klarinettistin Sabine Meyer, des Geigers Daniel Hope, der Trompeterin Tine Thing Helseth oder der Pianistin Gabriela Montero. Doch auch alle anderen eingeladenen Künstler haben bereits mit internationalen Wettbewerbserfolgen, Preisen und hochgelobten Einspielungen auf sich aufmerksam gemacht.
Mit einem geselligen Abend, der Vorfreude weckt auf die kommende Saison wird die Reihe am Freitagabend um 19.30 Uhr eröffnet. Der Kulturkreis-Vorsitzende Gerald Buß sowie Geschäftsführer Wolfram Hosch und die Vorstandsmitglieder Ulrike Albrecht und Volker Rendler-Bernhardt stellen das Programm 2015/16 kurz vor und geben einen Ausblick auf weitere Pläne. Das erste Konzert musiziert der Münchner Cellist Valentin Radutiu am Mittwoch, 7. Oktober mit Evgeni Bozhanov, Klavier. Radutiu wird seit seinem souveränen Sieg beim Musikwettbewerb "Ton und Erklärung" 2009 als einer der vielversprechendsten Cellisten seiner Generation gehandelt - und von der Fachpresse über den grünen Klee gelobt. Über jeden Zweifel erhaben ist das Weltspitzen-Trio mit der Klarinettistin Sabine Meyer, dem Stargeiger Daniel Hope und dem Meisterpianisten Alexandre Tharaud, das am 30. Oktober gastiert.
Das Fabergé-Quintett hat mit seiner Debüt-CD im letzten Jahr auf Anhieb einen "Echo Klassik" gewonnen und kommt am 12. November mit Schuberts "Forellenquintett" nach Göppingen. Die südkoreanische Geigerin Hyeyoon Park ist als jüngste Gewinnerin aller Zeiten in die Geschichte des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD eingegangen und gibt sich am 14. Januar mit dem profilierten deutschen Pianisten Florian Uhlig die Ehre.
Bertrand Chamayou hat das Göppinger Publikum vor vier Jahren zusammen mit Sol Gabetta so überzeugt, dass der Kulturkreis diesen außergewöhnlichen Pianisten für 11. März zu einem Solo-Recital eingeladen hat. Die jungen Sänger vom Ensemble Nobiles (8. April) wurden bei vielen nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet, zuletzt mit einem ersten Preis beim Deutschen Chorwettbewerb in Weimar und als bestes Vokalensemble bei der International Choral Competition Gallus Maribor. Im Vergleich mit dem Ensemble Nobiles ist das bei Veranstaltern, Publikum und Presse gleichermaßen geschätzte Delian-Quartett, das am 10. Mai musiziert, bereits ein alter Hase im Klassikbetrieb, mit reichlich Konzerterfahrung bei den ersten Adressen in ganz Europa und - als Kulturbotschafter des Goethe-Instituts - in Afrika.
Klassik ist klasse, sagen die Macher des Kulturkreises Göppingen. Klasse ist auch, was sie für die an diesem Freitag beginnende Saison der Reihe "Meisterkonzerte" wieder auf die Beine gestellt haben. Zehn hochkarätige Konzerte bietet das Programm. Vielversprechende junge Künstler sowie die Größen der Szene, Bekanntes und Neues werden die hoffentlich zahlreichen Besucher in ihren Bann ziehen.
Selbstverständlich ist das alles nicht. Eine Klarinettistin wie Sabine Meyer, den Stargeiger Daniel Hope und den Meisterpianisten Alexandre Tharaud nach Göppingen zu holen, um nur drei von vielen zugkräftigen Namen zu nennen, bedeutet einen Kaftakt. Herzblut und Passion, ein großes ehrenamtliches Engagement und die feste Überzeugung, dass sich Qualität lohnt, treibt die Verantwortlichen an. Kulturkreis-Chef Gerald Buß und Geschäftsführer Wolfram Hosch wissen, dass eine solche Leistung nur möglich ist, wenn viele an einem Strang ziehen: Ohne die Mitglieder, Sponsoren und Werbepartner wäre es kaum möglich, immer wieder die künstlerische Crème de la Crème - die heranwachsende und die etablierte - für einen Auftritt in Göppingen zu gewinnen.
Schön, dass dabei auch an die Jüngsten gedacht wird: Das in das Programm integrierte Kinderkonzert am 18. Februar des Kulturreferats der Stadt in Zusammenabeit mit dem Staatlichen Schulamt und dem Kulturkreis ist musikalische Früherziehung im besten Sinne.